Forschung

Die Aktivitäten von A-SIT erfordern hohes Maß an technischer Kompetenz und Wissen um den Stand der Technik. Neben Monitoring dieses Stands der Technik in der Technologiebeobachtung trägt A-SIT im Bereich seiner strategischen Ziele selbst zu dessen Weiterentwicklung über eigene Forschung bei.

Hervorzuheben sind dabei Beteiligungen an nationalen und internationalen Forschungsprojekten. Eine Auswahl dieser und der Rolle A-SIT’s darin ist:

  • POTENTIAL (seit 2023) ist ein von der Europäischen Kommission co-finanziertes Groß-Pilotprojekt, das die Umsetzung der Europäischen Digitalen Brieftasche „EUDI Wallet“ zwischen 19 Staaten und in sechs Anwendungsfällen (eGovernment, Kontoeröffnung, SIM-Registrierung, digitaler Führerschein, qualifizierte Signatur, eRezept) erproben soll. A-SIT leitet dabei den Anwendungsfall qualifizierte Signatur und koordiniert die über eine Arbeitsgemeinschaft organisierte Beteiligung der dreizehn österreichischen Projektpartner. Das geförderte EU-Projekt „POTENTIAL“ behandelt die Entwicklung eines EU Digital Identity Wallets (EUDI) im Zusammenhang mit der vorgeschlagenen europäischen Verordnung über digitale Identitäten. Es handelt sich um einen sogenannten „Large Scale Pilot“ (LSP). Dieser ist dafür da, um technische Spezifikationen in Abstimmung mit dem technischen Architektur und Referenzframework (ARF) für das EU Digital Identity Wallet zu entwickeln sowie einen Software-Prototypen zu testen. Das ARF entsteht im Rahmen einer Toolbox mit der eIDAS Expert Group. Damit soll künftig das ausweisen gegenüber Behörden oder Unternehmen im digitalen Raum etwa unter Verwendung von Smartphones oder Tablets mittels dieser Wallet-App durchführbar sein. Das bedeutet eine Identifizierung von Userinnen und Usern soll damit realisierbar sein um beispielsweise ein Konto bei einem Bankinstitut zu eröffnen, oder um Dokumente qualifiziert d.h. mit einer vergleichbaren Rechtssicherheit zur handschriftlichen Unterschrift zu unterschreiben. Weitere Anwendungsfälle sind etwa die Identifikation wie bei einem amtlichen Lichtbildausweis, die Abwicklung behördlicher Verfahren (z.B. Geburtsurkunde oder Strafregisterauszug beantragen). Auch ein digitaler Führerschein oder ein Altersnachweis soll europaweit damit realisierbar sein.
  • mGOV4EU (seit 2021) forscht am praktischen und inklusiven Einsatz mobiler Verwaltung in Europa, wobei Anwendungen sichere und resiliente mobile Kommunikation gewährleisten. Es sollen innovative Lösungen zu mobiler elektronischer Identität, Datenhaltung und Austausch von Dokumenten entwickelt werden. Ausgehend von der EU Verordnung eines einheitlichen digitalen Zugangstors werden grenzüberschreitende mobile Dienste erprobt, die elektronische Identität aus der EU eIDAS Verordnung nutzen.
  • EBSI4Austria (2021), finanziert aus dem europäischen CEF Programm, ist ein Projekt das einerseits den Betrieb des österreichischen EBSI Knotens ermöglicht und zusätzlich den Diploma Use-Case implementiert. A-SIT bringt sein Wissen von Blockchain basierten Identitäten sowie Kompetenz aus ESSIF ein.
  • SEMPER (2019-2020) wird über das europäische CEF Programm finanziert und ermöglicht die Verwendung von Vollmachten in grenzübergreifenden Anmeldeprozessen. A-SIT stell seine Kompetenen zu eIDAS und den österreichischen eID und Vollmachtensystemen zur Verfügung.
  • eID4U (2018-2019) ist ein Projekt aus dem europäischen CEF Rahmen, das Studierendenmobilität über Integration elektronischer Identitäten nach eIDAS in Universitäts-Plattformen unterstützen soll. A-SIT trägt seine Kompetenz aus eIDAS bei, insbesondere das Wissen aus Vorgängerprojekten eSENS und STORK (siehe unten).
  • TOOP (2017-2019) aus dem EU Horizon 2020 Forschungs-Rahmenprogramm entwickelt und erprobt Lösungen des Once-Only Prinzips, über das Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen öffentlichen  Verwaltungen Daten nur einmal übermitteln und sie ermächtigen, diese Daten in neuerlichen Verfahren wieder zu verwenden, anstatt sie erneut zu erfragen. A-SIT unterstützt mit seinem Wissen zu eIDAS zur sicheren Identfikation der Betroffenen.
  • FutureTrust (2016-2019) ist ein Projekt aus dem EU Horizon 2020 Forschungs-Rahmenprogramm und erprobt Lösungen zu eIDAS, insbesondere auch zur Anerkennung von Vertrauensdiensteanbietern aus Drittstaaten. A-SIT entwickelt dabei Evaluierungsschemen für Vertrauensdienste und auch zur Evaluierung der Pilotprojekte.
  • SUNFISH (2015-2017) hat als Projekt aus dem EU Horizon 2020 Forschungs-Rahmenprogramm die sichere gemeinsame Nutzung von Cloud-Infrastrukturen von öffentlichen Verwaltungen – sogenannte private Cloud federation – erforscht. A-SIT war in der Anforderungsanalyse und in der Entwicklung der Datensicherheits-Komponenten eingebunden.
  • Secure eGov (2014-2015) war ein Forschungsprojekt aus dem österreichischen Sicherheitsforschungsprogramm  KIRAS, in dem ein Standard zur Sicherheitszertifizierung von E-Government-Umgebungen entwickelt wurde, der auf Basis internationaler Standards die Spezifika des E-Government berücksichtigt. A-SIT war an der Entwicklung des Standards beteiligt hat dessen weitere Wartung übernommen.
  • eSENS (2013-2017) war ein Großpilotprojekt aus den CIP ICT-PSP Rahmenprogramm der europäischen Kommission, es wurden die aus vorhergehenden Großpilotprojekte entstandenen Basiselemente (elektronische Signatur, elektronische Identität, elektronische Zustellung, elektronische Dokumente und Semantik) konsolidiert. A-SIT hat die österreichische Beteiligung koordiniert.
  • STORKSTORK 2.0 (2008-2011 / 2012-2015) waren aus dem CIP ICT-PSP Rahmenprogramm der europäischen Kommission die Großpilotprojekte zur grenzüberschreitenden elektronischen Identität. Über Föderieren nationaler eID Lösungen wurde eine technische Basis für eIDAS entwickelt. A-SIT hat die österreichische Beteiligung koordiniert.

Links

Über die Beteiligung in vorgenannten, kollaborativen Forschungsprojekten hinaus sind am A-SIT Technologieserver weitere Forschungsergebnisse veröffentlicht.